Nach fünf Jahren Leerstand wird die Kaufhof-Fläche komplett neu gestaltet. Das Millionen-Projekt verspricht eine Revolution für Hamms Innenstadt. Das sind die Pläne.
Hamm – Fast genau ein Jahr nach dem Erwerb des ehemaligen Kaufhof-Geländes und fünf Jahre nach der Schließung des Warenhausstandortes setzen die neuen Eigentümer ein eindrucksvolles Zeichen für eine nachhaltige Innenstadtentwicklung. Am Donnerstag stellten Simon Schneider und Franz Venker, Geschäftsführer der Green Roof Projekt GmbH, gemeinsam mit Architekt Volker Pahmeyer (Büro Noweck & Pahmeyer) die Entwürfe für das neue Heinemann Quartier vor. Das Projekt auf der Kaufhof-Fläche ist ein Schlüsselbaustein, der diesen Teil der Innenstadt äußerlich und in der Nutzung neu definiert.
Die Pläne zeigen zwischen Bahnhofstraße und Gustav-Heinemann-Straße einen offenen, luftigen Komplex mit drei in warmem Sandstein geklinkerten Baukörpern und einer Hochgarage. Die fünf- bis sechsgeschossige Bauweise der einzelnen Gebäude orientiert sich an den Geschosshöhen in der Nachbarschaft. Zentral ergibt sich eine nach Süden, in Richtung Bahnhofstraße offene Platzsituation mit Bäumen, die im Außenbereich Raum für Gastronomie und Begegnung bietet. Die Hochgarage mit 300 bis 400 Stellplätzen soll dazu beitragen, innerstädtischen Parkdruck zu mindern.
Die Planung von Noweck & Pahmeyer orientiert sich grob an den Empfehlungen einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021 (Arbeitsgemeinschaft HPP Architekten, Düsseldorf, und Bulwiengesa AG, Hamburg) für den Standort, hat diese ersten Empfehlungen aber überarbeitet und angepasst. Die Studie war damals von Stadt und Voreigentümer in Auftrag gegeben worden, um auszuloten, was an diesem Schlüsselort möglich ist.
Ergebnis sind nun Büros, Praxen, Gewerbe, Gastronomie, Kulturangebote und Wohnen. Das sind die Puzzleteile, aus denen ein modernes Innenstadtquartier entstehen soll – weg von der Mono-Struktur aus der Kaufhauszeit, hin zum sogenannten „mixed use“ (gemischte Nutzung). Seit einem Jahr führe man „gute Gespräche“ mit Interessenten für die spätere Nutzung, sagte Venker. Dabei habe sich eine hohe Nachfrage an Büros und Praxen herausgestellt. Damit seien zwei der drei geplanten Baukörper belegt. Der dritte ist laut Architekt Volker Pahmeyer in der Nutzung noch flexibel in den Anteilen von Büro- und Wohnnutzung. Simon Schneider nannte den Standort in unmittelbarer Bahnhofsnähe einen „Rohdiamanten“.
Oberbürgermeister Marc Herter sagte, diese private Investition sei gar nicht hoch genug einzuschätzen. Sie zeige das große Vertrauen in Hamm und den Standort. Das Heinemann Quartier sei einer von mehreren Trittsteinen auf dem Weg zu einer neuen Innenstadt. Baudezernent Andreas Mentz sagte, die Verkaufsfläche in diesem Bereich sei in wenigen Jahren von 25.000 Quadratmeter auf wenige 100 Quadratmeter zurückgegangen. Das Kleist-Forum sei ein erster Impuls zum Umbau der westlichen Innenstadt gewesen. Dieser setze sich nun fort.
Erste Bauanträge sollen Ende 2025/Anfang 2026 eingereicht werden. Der Rückbau des Kaufhof-Gebäudes inklusive „Brücke“ zum Berlet-Komplex beginnt nach vorsichtiger Einschätzung Venkers „frühestens Ende des ersten Quartals 2026“. Man rechne mit einer etwa fünfmonatigen Rückbauzeit. Im Anschluss werde in „sinnvoller Taktung“ gebäudeweise gebaut. Den Auftakt macht voraussichtlich die Hochgarage. Die Fertigstellung sei nach ebenso vorsichtiger Einschätzung „frühestens 2029“ zu erwarten. Das Investitionsvolumen liegt laut Green Roof im „höheren zweistelligen Millionenbereich“.
Grundstücksgröße: 7400 Quadratmeter; Bruttogrundfläche für vier Gebäude: 28.700 Quadratmeter (ohne Hochgarage: 12.900 Quadratmeter); Baukörper 1: 6376 Quadratmeter (flexibel Wohnen/Büros); Baukörper 2: 4435 Quadratmeter (fünfgeschossig, Büros); Baukörper 3: 6120 Quadratmeter (Gastronomie EG, Ärztehaus Obergeschosse); Hochgarage: Stellplätze für Mieter und Besucher, Ladestationen, Car-Sharing, Fahrradstellplätze
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